
Ein Stück Frankfurt mit Herz – seit 1879
Die Geschichte der Frankfurter Kleinmarkthalle
Die Kleinmarkthalle ist nicht nur ein Ort des Genusses, sondern auch ein historisches Wahrzeichen Frankfurts. Seit über 140 Jahren ist sie ein lebendiger Treffpunkt für Händler, Feinschmecker und Liebhaber regionaler und internationaler Spezialitäten. Ihre bewegte Geschichte spiegelt die Entwicklung Frankfurts wider – von den ersten Markthallen des 19. Jahrhunderts über die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg bis hin zur heutigen, denkmalgeschützten Markthalle.
Meilensteine
1879
Eröffnung der ersten Frankfurter Markthalle
1944
Zerstörung durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg
1954
Wiederaufbau und Neueröffnung
2000
Die Halle wird unter Denkmalschutz gestellt
2014
Stadtverordnetenversammlung beschließt Sanierung
Die Anfänge: Ein Markt unter freiem Himmel
Bereits im 19. Jahrhundert war Frankfurt ein wichtiger Handelsplatz. Die wachsende Bevölkerung brauchte jedoch eine zentrale Markthalle, um frische Lebensmittel hygienisch und wettergeschützt anbieten zu können. 1879 wurde die erste Markthalle an der Hasengasse eröffnet. Ein imposanter Eisen-Glas-Bau, der damals als architektonische Meisterleistung galt.


Zerstörung und Neuaufbau
Der Zweite Weltkrieg hinterließ tiefe Spuren in Frankfurt und auch die Kleinmarkthalle wurde 1944 bei Luftangriffen schwer beschädigt. Doch die Händler gaben nicht auf: Im Keller der Ruine ging der Verkauf bis 1945 weiter und während der Nachkriegsjahre errichteten etwa 130 Händler provisorische Verkaufsbuden auf dem Trümmergrundstück.
1954 folgte schließlich der Wiederaufbau: Die neue Halle, entworfen von den Architekten Günther Gottwald und Gerhard Weber, wurde zu einem Symbol des Frankfurter Wirtschaftswunders. Ihre schlichte, funktionale Architektur mit markantem Pultdach steht bis heute für den Stil der 1950er Jahre.
Wandel und Erhalt einer Tradition
Mit dem Aufkommen von Supermärkten in den 1960er Jahren verlor die Kleinmarkthalle zunächst an Bedeutung. Doch durch das steigende Interesse an regionalen und internationalen Spezialitäten gewann sie in den 1980er und 1990er Jahren wieder an Beliebtheit.
2000 wurde die Halle unter Denkmalschutz gestellt, um ihre besondere Architektur und Geschichte zu bewahren. Geplante Abrissvorhaben stießen auf heftigen Widerstand der Frankfurter, sodass die Stadt stattdessen eine schrittweise Sanierung beschloss.
Heute ist die Kleinmarkthalle eine feste Institution im Frankfurter Stadtleben – ein Ort, an dem Tradition, Qualität und Internationalität aufeinander treffen.
